Töpfern in der Schule

Schüler arbeiten mit Ton

Töpfern mit Schülern ist kreativ, ist spannend, und ist eine moderne Verbindung von altem Handwerk, Kunst und Naturwissenschaften wie Physik und Chemie.

 

Aber: Muffiges Röllchenlegen mit Tonspiralen war gestern, und reisst heute keinen Schüler mehr vom Hocker, auch wenn diese Technik immer noch in vielen Töpferbüchern beschrieben wird.
Es gibt viele schöne, spannende Techniken, die Schüler leicht erlernen können um eigene Tonprojekte zu gestalten.

 

Nicht für Kinderprojekte, aber für gute aktuelle Techniken ist dieses Buch empfehlenswert: 

250 Tipps, Tricks und Techniken - Töpfern: Das unentbehrliche Nachschlagewerk mit Antworten auf allle Fragen

http://ecx.images-amazon.com/images/I/51qOJX1INWL._.jpg

 

Dieses Buch ist wie gesagt eher zur Weiterbildung, aber gute Kinderprojekte muss man trotzdem noch auswählen, auch aus anderen Büchern oder dem Internet.

 

Manchmal zum ersten Mal werden die Schüler beim Töpfern mit einer Arbeit konfrontiert, die nicht mit Schablonen vorgegeben ist. Man kann aus einem Tonklumpen fast alles modellieren, wenn man die Grenzen der Physik beachtet.

Soll das Werk noch gebrannt werden, darf die Wanddicke nicht zu  breit sein, und keine Lufteinschlüsse vorhanden sein, die nicht entweichen können.

 

Manchen Schüler überfordert diese Freiheit. Jahrelanges Schablonenarbeiten, 2dimensionale Kunst mit Zeichenstift oder Pinsel gewohnt, geht es plötzlich in "3D" und man kann mit wenigen Handgriffen ein Projekt sehr unterschiedlich gestalten, die Oberflächen strukturieren, und am Ende noch mit den Farben oder Glasuren Akzente setzen.  Die Freiheit der Möglichkeiten verwirrt, und am Anfang sollte man daher mit Projekten, die einzelne Techniken vorstellen, aber dennoch Gestaltungsspielraum lassen, beginnen, bis die Schüler selbst nach Ihren Ideen kombinieren können.

 

Ich habe in den letzten 4 Jahren mit vielen Schülern gearbeitet, von Klasse 4-8, und werde hier nach und nach einige Projekte und Techniken vorstellen, die auch umsetzbar sind.

 

Vorraussetzung: In der Schule ein Werkraum, ein geschützter Trockenraum (Anfassen und Hochheben beim Trocknen macht die meisten Dinge kaputt) und ein Keramik Brennofen, ggf. auch in einem extra Raum mit Abluft oder nach den Richtlinien für Werkräume aufgestellt.
Für NRW findet man Hinweise hier:

http://www.sichere-schule.de/kunst/nebenraeume/brennraum/brennofen/01.htm

 

Die Brennofenhersteller beraten gerne bzgl. der Öfen.

Gängige Firmen sind Nabertherm, Rhode, Pyrotec, Kittec.

 

Ein Frontlader (Befüllen von vorn) hat für große Schulen Vorteile, jedoch sind auch die handelsüblichen Toplader (Befüllen von oben) für kleinere Werkgruppen möglich und oft preiswerter.

Außerdem muss man nicht solange warten, um genug Getöpfertes für einen gut ausgelasten Brand zu haben, wenn der Brennofen nicht zu groß ist.